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Die 4. Quadranten und die 12. Häuser

Die Seele sucht sich eine Lebenssituation, in die sie ihr Potential einbringen kann, um im Physischen und Materiellen zu erleben, was für ihre Weiterentwicklung notwendig ist. Nun heisst es also, die Seelenkräfte in einem konkreten Lebensraum zu  verwirklichen.
Das Äussere ist nichts anderes als ein Spiegel des Inneren. Die Schwierigkeiten, die mir im aussen begegnen, sind das Abbild meiner inneren Konflikte. Wenn ich bewusst bin, wird jedes Erlebnis, ob positiv oder negativ, zu einem Schlüssel, der mir mein Inneres erschliesst.
Die Aufeinanderfolge der zwölf astrologischen Häuser symbolisiert eine Kette von Umwelterfahrungen, die einen vollständigen Entwicklungszyklus der menschlichen Persönlichkeit ergibt.
Der Weg zum spirituellen Bewusstsein führt durch vier Entwicklungsphasen – was durch die Horoskopunterteilung in vier Quadranten deutlich wird. Diese Verteilung entsteht durch das Kreuz der beiden senkrecht aufeinander stehenden Hauptachsen, der horizontalen Achse vom Aszendenten (AC) zum Deszendenten (DC), und der vertikalen Achse vom Immun Coeli (IC) zum Medium Coeli (MC). Daraus ergeben sich die vier Hauptpunkte, innerhalb deren Thematik sich der Individuationsprozess des Menschen vollzieht: der Ich-Punkt (AC) und der Du-Punkt (DC), der Kollektiv-Punkt (IC) und der Individual-Punkt (MC).

Der 1. Quadrant beginnt am Aszendenten (AC), dem Ort meines Ichs, in den ich hineingeboren wurde. Die drei Häuser, die der 1. Quadrant umfasst, dienen dazu, das Fundament meiner Persönlichkeit zu bauen. Diese Entwicklungsphase dient dazu, ein intaktes Ego zu entwickeln, dass dann zur Quelle eines in sich selbst zentrierten dynamischen Persönlichkeitsausdrucks wird. Hier geht es um körperliche Vorgänge, Reaktionen, vererbte Anlagen und Bedürfnisse. Alles was im Bereich der Häuser eins bis drei vorkommt, ist damit real fass- oder sichtbar. Alles was von unseren Trieben gesteuert wird und der Selbstwahrnehmung, der Selbsterhaltung und der Selbstentäußerung dient, ist hier zu finden. Also Dinge, die wir nicht lange überdenken müssen, die vornehmlich von Trieben gesteuert werden: Das was uns naturgemäß gegeben ist. Im 1. Quadranten bin immer ich die Ursache meiner Wirkungen. Hier gilt es, sich in sich selbst zu verwurzeln, so dass die Persönlichkeit lebens- und entwicklungsfähig wird. Das Ego hat nur die Funktion, die irdische Basis für die seelische Weiterentwicklung zu schaffen – wie ein Baum mit starken Wurzeln.

Gestirne im 1. Haus geben zusammen mit dem Zeichen am Aszendent Auskunft über: Persönlichkeit, Konstitution, Aktivität, Rolle, Image, Erscheinung, Aufgang des Ichbewusstseins, Ego, Manieren
= Ich-Erfahrung, Selbstwahrnehmung, Selbstbehauptung ähnlich Widder, männlich, Mars direkt, Feuer, kardinal

Planeten im 2. Haus veranlassen mich, mir materielle, geistige oder seelische Werte anzueignen, je nachdem welches der vier Elemente in diesem Haus wirksam ist. Hier schaffe ich mir meinen Platz in der Welt. Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des zweiten Hauses geben Auskunft über: Besitz, Grundausrüstung, Talente, Geld, Lebenssubstanz, Ich-Absicherung, Körperbezug, bewegliche Werte
= Körperwahrnehmung, Schutz, Sicherheit, Nahrung, Geld ähnlich Stier, weiblich, Venus rückläufig, Erde, fix

Planeten im 3. Haus bringen mein Ego in offener und aufnahmebereiter Form zum Ausdruck. Dadurch kommt es zur Interaktion mit meiner Umwelt. Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des dritten Hauses geben Auskunft über: kollektive Denknormen, Beschaffenheit des Denkens, Lernfähigkeit, Kommunikationsformen
= Raumergreifung des Körpers, Bewegung, Austausch, Kommunikation ähnlich Zwilling, männlich, Merkur direkt, Luft, veränderlich

Am Immun Coeli (IC) verbindet sich der Ich-Raum mit dem Du-Raum. In den Häusern vier, fünf und sechs sind unsere emotionalen Vorgänge beschrieben. Von innen her, aus der Psyche, kommen Impulse, die uns zu Handlungen anregen. Während wir uns im ersten Quadrant, "Körper und Materie", real wahrgenommen haben, wird unser Wesen im zweiten Quadrant beseelt. Wir sind ja keine Automaten, sondern Körper, in denen sich das Lebendige offenbart. Hier im zweiten Quadrant ist die Basis allen Fühlens, das was uns zu einer lebendigen Identität werden lässt. Jetzt regt sich etwas in uns, das Wünsche hervorbringt, das Motive zu konkreten Handlungen erzeugt und das Begründungen für Zielsetzungen bereithält. Ein schöpferischer Prozess beginnt sich zu entfalten. Bevor wir etwas wollen, das über unsere körperliche Erhaltung (1. Quadrant) hinausgeht, ist immer ein Gefühl, sozusagen ein seelischer Ursprung des Erschaffens, in uns wach geworden. In Bezug auf uns selbst erstarkt eine Idee, ein Wunsch und wir wollen durch Handlung diese Idee, diesen Wunsch erfüllen. So schaffen wir uns einen eigenen Platz in der Welt. Was in der Psyche, im Gefühl (Haus 4) sich regt, wird durch Tatkraft (5. Haus) seinen Ausdruck (6. Haus) finden – es gilt also, mich emotionell (4. Haus), kreativ (5. Haus) und sozial (6. Haus) in die Umwelt einzubringen.

Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 4. Hauses geben Auskunft über: die seelische Substanz, Familie, Herkunft, Mutterbezug, Tradition, Vererbung, emotionale Wahrheit
= Emotionale Vorgänge, gefühlte Identität, Grundlage des Handelns ähnlich Krebs, weiblich, Mond, Wasser, kardinal

Im 5. Haus spüre ich meine Schöpferkraft, mit der ich mein eigenes Werk vollbringen will. Planeten in diesem Haus haben daher einen sehr starken Einfluss auf meine selbständige Verwirklichung in der Aussenwelt. Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des fünften Hauses geben Auskunft über: Auftreten, Imponiergehabe, Kinder, Erotik, Selbsterprobung, innere Dynamik, unternehmerische Fähigkeiten
= Konkrete Handlung, Entäußerung der Wünsche, Lebensfreude ähnlich Löwe, männlich, Sonne, Feuer, fix  

Auf der Entwicklungsstufe des 6. Hauses muss ich mein Ego zum ersten Mal infrage stellen, weil ich einsehe, dass es zwar notwendig ist, um mich aktiv in die Welt einbringen und mich in ihr behaupten zu können, dass es aber fallengelassen werden muss, wenn ich zu wahrer Liebe fähig werden will. Um die erlöste Liebe des gegenüberliegenden 12. Hauses zu erreichen, muss ich im 6. Haus erst einmal demütig und bescheiden werden und lernen, nicht nur mir, sondern auch anderen zu dienen.
Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des sechsten Hauses geben Auskunft über die Art und Weise der Anpassung an die Lebensumstände, Pflichtgefühl, Bereitschaft zum Teilen
= Zusammenspiel: Seinen Platz einnehmen und teilen ähnlich Jungfrau, weiblich, Merkur rückläufig, Erde, veränderlich

Im ersten (aktiv-körperliche Lebenskraft) und zweiten Quadrant (seelische Lebenskraft) haben wir uns selbst wahrgenommen und uns einen Platz geschaffen. Auf der dritten Ebene wenden wir uns nun nach außen. Wir treffen auf die Umwelt, begegnen anderen und machen uns ein Bild von dem, was uns umgibt. Hier zeigt sich alles, wofür wir offen sind, was uns interessiert, woran wir Gefallen finden, aber auch, was wir ablehnen. Im 7. Haus begegnet uns die Umwelt, im 8. Haus bewerten wir sie und im 9. Haus teilen wir unsere Werte mit. Es findet eine Höherentwicklung vom Ich zum Selbst statt. Am Du-Punkt spaltet sich die Welt von mir ab und wird zu meinem Spiegel. Im 7. Haus gehe ich ganz bewusst eine Partnerbeziehung ein. Planeten im 7. Haus verhelfen mir zu Erkenntnissen, die ich durch das Fremdbild erlange.

 

Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 7. Hauses geben Auskunft über:
Beziehungen, Ergänzungswunsch, Abkommen mit dem Du, Vermittlerfähigkeit, Kontaktfähigkeit
= Begegnung mit der Umwelt, Auswahl, Partnersuchbild ähnlich Waage, männlich, Venus direkt, Luft, kardinal

Im 8. Haus muss ich mich mit den Wertvorstellungen, moralischen und gesellschaftsbedingten Verpflichtungen und Forderungen und den verschiedensten „Spielen“ im zwischenmenschlichen Bereich auseinandersetzen. Planeten im 8. Haus betätigen sich wie ein Lügendetektor auf der Suche nach der Wahrheit. Hier erkenne ich, was für meine persönliche Entwicklung richtig und wichtig ist, und auf was ich verzichten muss, wenn ich nicht vom Weg abkommen und auf die schiefe Bahn geraten will. Daher bewegen sich die Erfahrungen, die ich im 8. Haus machen muss, oft im Schattenreich, an dessen Ausgang aber das Licht der Erkenntnis und die Wahrheit auf mich warten.
Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 8. Hauses geben Auskunft über: das Verborgene, Geheimnisvolle und Okkulte, werden und vergehen, Geben und Nehmen, Überzeugungen, Zwänge, Wahrheit
= Verbindlichkeiten, Bindung, Prinzipien, Wertvorstellungen ähnlich Skorpion, weiblich, Pluto (Mars rückläufig), Wasser, fix  

Das 9. Haus, das ja immer noch im Du-Bereich liegt, führt mich nun zu der Menschheit als Ganzes. Planeten im 9. Haus wirken wie ein riesiger Empfänger, der jede Schwingung aus dem Weltall empfängt und in eine höhere Erkenntnis umsetzt.
Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 9. Hauses geben Auskunft über: Weltanschauung, Ethik, Bildung, Lebensauffassung, Gerechtigkeit, Philosophie, höherer Intellekt, Besserwisserei
= Meinungen, Gedankenaustausch, Toleranz, Bildung ähnlich Schütze, männlich, Jupiter direkt, Feuer, veränderlich

Im ersten Quadrant haben wir uns selbst wahrgenommen, im zweiten Quadrant haben wir uns beseelt, im dritten Quadrant haben wir uns für die Welt interessiert und im vierten Quadrant gehen wir über uns hinaus. Wir sind in einer Gesellschaft von vielen und müssen uns mit deren Konventionen, Gesetzen, Regeln auseinandersetzen. Kollektive oder politische Faktoren bestimmen unser Leben mit. Das heißt aber auch, dass wir gerade in diesem Bereich etwas leisten können. Gegebenheiten sind auch Möglichkeiten. Im vierten Quadrant ist unser Beitrag an die Gesamtheit beschrieben, wie wir an der Gesellschaft mitformen. Während unserer täglichen Arbeit leisten wir einen Beitrag an die Gesellschaft. Wenn wir das, was wir von Herzen wollen (zweiter Quadrant), also das, wozu wir uns berufen fühlen, einsetzen können, so kommen wir gewissermaßen an das Ziel unseres Lebens (vierter Quadrant). Im zehnten Haus wollen unsere Absichten, die sich im vierten Haus gebildet haben, manifestieren. Im elften Haus werden die Handlungen des fünften Hauses (welche sich im vierten als Gefühl, als Wunsch bildeten) manifestiert. Im 12. Haus lösen sich aber all diese Dinge auch wieder auf, um einen neuen Zyklus, ein neues Leben (Aszendent / erstes Haus) starten zu können. Ich komme nun in Kontakt mit meinem inneren Selbst und mit den kosmischen Kräften des feinstofflichen Raums. Planeten im 4. Quadraten verschaffen mir in diesem Leben die Möglichkeit höchster Reife und spiritueller Bewusstheit. Was ich dabei erkenne und finde, bringe ich voll Bewusstheit und Liebe wieder in die Welt ein. Beim Eintritt in den 4. Quadranten habe ich, aufbauend auf dem Ego-Fundament des 1. Quadranten, den gesamten Du-Raum erfahren. Bislang war die Umwelt ein Spiegel. Um aber mein wahres Selbst zu finden, muss ich mir von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Nun werde ich selbst zu meinem Spiegel. Alle liegt in mir – die Innenschau beginnt.

Im 10. Haus strebe ich nach einer Aufgabe, zu der ich mich berufen fühle, um dem Ich, dem Du und dem Wir in gleicher Weise zu dienen. Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 10. Hauses geben Auskunft über: Selbstverwirklichung, Ziel, Beruf, Stellung in der Gesellschaft, Realitätsbewältigung,  Karriere, Verantwortung
= Öffentlichkeit, Zeitgeist, kollektive Normen, Berufung ähnlich Steinbock, weiblich, Saturn rückläufig, Erde, kardinal

Im 11. Haus suche ich einen Kreis Gleichgesinnter, meine geistigen Brüder und Schwestern, mit denen ich ein neues Weltbild schaffen kann. Die Welt verändern zu wollen bedeutet, dass sich die Menschen ändern müssen. Wenn der Weg der Menschheit positiv verlaufen soll, dann muss das Negative im Menschen transformiert werden. Dafür muss ich mich von allem Ballast befreien, um unabhängig und ungebunden in die neue Welt eintreten zu können.
Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 11. Hauses geben Auskunft über: Frei gewählte Beziehungen, Freunde, Gruppentätigkeit, Hoffnungen, persönliche Profilierung, Emanzipation
= Individuelle Konkretisierung in der Gesellschaft, Profilierung ähnlich Wassermann, männlich, Uranus (Saturn direkt), Luft, fix  

Im 12. Haus erlebe ich das Einssein mit dem Kosmos und die Energie die daraus fliesst, ist göttliche Liebe, die nun durch mich in die Welt einfliessen kann, um als heilende Kraft zu wirken. Ich trage dazu bei, die Suchenden auf ihrem Weg nach Hause zu begleiten. Planeten im 12. Haus wollen als göttlicher Auftrag verstanden werden. Die grösste Schwierigkeit des 12. Hauses liegt darin, dass ich erst dann im positiven Sinne leben kann, wenn ich mein Ego transzendiert habe. Im 12. Haus kann ich zum Opfer eines Teufels werden, dem ich meine Seele verkaufe, weil meine Liebe noch unerlöst ist. Dann findet die Auflösung des Egos auf destruktive Weise statt und nicht in Form einer bewussten Transformation. Erst wenn ich selbst göttlich geworden bin, wird Gott zur Realität. Dann gibt es kein Sich-Opfern mehr, sondern nur noch Hingabe, keine schillernde Berauschtheit, sondern kosmische Ekstase, keine Bedürfnis-Liebe, sondern Seins-Liebe, die gibt  und bekommt, ohne sich zu erschöpfen oder fordern zu müssen, weil alles im Überfluss vorhanden ist.
Gestirne und das Zeichen an der Häuserspitze des 12. Hauses geben Auskunft über: Innere Entwicklung, Spezialistentum, Geist des Berufes, Möglichkeit der Hingabe (auch an ein Ideal oder eine Vision)
= Die höchstmögliche Ebene im Leben, Übergang, Auflösung ähnlich Fische, weiblich, Neptun (Jupiter rückläufig), Wasser, veränderlich

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