Wie ich unter der Rubrik Elemente bereits beschrieben habe, entsteht aus dem Ätherchakra der sinnlich wahrnehmbare Körper, welcher aus den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer besteht. Ein reines Vorkommen eines der Elemente gibt es in der Welt der Erscheinungen nicht. So sind Blut oder Lymphe Flüssigkeiten mit spezifischen Eigenschaften. Alles sind „Wasser“. Das Element Wasser ist ein Prinzip in den Dingen. Dabei beschränkt sich Wasser nicht auf den Aggregatzustand flüssig. Auch Bewegungen können flüssig sein, Gefühle schwappen über und der Gedankenfluss ist nicht zu stoppen. Es ist also die proportionale Verteilung, welche in den einzelnen Erscheinungen unterschiedlich ist.
Durch die überlieferte Ordnung liegen die Elemente Erde und Wasser in negativen und die Elemente Feuer und Luft in positiven Zeichen. Das entspricht der Einteilung in schwere, nach unten bewegende und langsame Elemente sowie leichte, nach oben strebende und schnelle Elemente. Die alchemistischen Symbole zeigen diese Tendenzen und weisen gleichzeitig auf das Urpaar Feuer-Wasser hin.
Werden die Elemente im Tierkreis nach den Richtungen verwendet, ergibt sich die Folge:
Osten | Feuer | Widder |
Westen | Luft | Waage |
Süden | Wasser | Krebs |
Norden | Erde | Steinbock |
Dabei verdichten sich die Elemente in dieser Reihenfolge. Feuer ist das Element, welches die Dinge sowohl in die Erscheinung bringt wie auch zerstört. Verdichtetes Feuer wird zu Luft, dieses zu Wasser und durch weitere Verfestigung zu Erde. Die alchemistischen Symbole sind ebenfalls aus der Schöpfungsfolge entwickelt. Es sind Dreiecke, die nach oben oder nach unten zeigen. Die Elemente werden so in Yin (Erde, Wasser) und Yang (Feuer, Luft) unterteilt. Das jeweils verfestigtere Element der zwei wird durch einen Querstrich gekennzeichnet.
Im Tierkreis erscheint jedes Element dreimal in den Stufen: kardinal, fix und veränderlich. Das kardinale Zeichen bedeutet auch immer der Anfang eines neuen Quadranten.
Diese drei Kräfte beschreiben Zustandsformen, die auch mit anderen Begriffen zum Ausdruck gebracht werden können:
Die kardinalen Zeichen Widder, Waage, Krebs und Steinbock initiieren, bewegen, setzen etwas in Gang und sind zielgerichtet.
Die fixen Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann gelten als standhaft, loyal und stabil. Bei ihnen steht das Konsolidieren, Konkretisieren im Vordergrund.
Die veränderlichen Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische sind anpassungsfähig, ausgleichend, beweglich und flexibel. Zu ihnen gehören auch die Eigenschaften wie sich anzupassen, zu vermitteln und zu versöhnen.
Betrachten wir die ersten drei Tierkreiszeichen, so ist die uranfängliche Kraft Widder, kardinales Feuer, gefolgt von der genauso machtvollen Widerstandskraft des Stiers, fixe Erde; daraus entsteht eine Polarität, die nur vom dritten Zeichen Zwillinge, veränderliche Luft, aufgelöst werden kann, denn dieses Zeichen hat die Fähigkeit, Beziehungen herzustellen, zu kommunizieren und unparteiisch zwischen den beiden entgegengesetzten Kräften zu vermitteln. Dieses Thema wiederholt sich rund um den Tierkreis, wobei auf die kardinale die fixe Energie folgt und schließlich von der veränderlichen aufgelöst wird.
Im Tierkreis wechseln sich positive und negative Zeichen ab. Sie sind auch als männlich und weiblich überliefert. Wie bei Yin und Yang sind damit nicht nur Geschlechter gemeint, sondern vor allem universelle Prinzipien.
- Positiv ist alles, was keinen Anlass von aussen braucht, um aktiv zu werden oder in Erscheinung zu treten. Es ist der tätige Aspekt, welcher auf die Dinge zugeht und auf die Umwelt einwirkt.
- Negativ ist alles, was eines äusseren Einflusses bedarf, um aktiv zu werden oder in Erscheinung zu treten. Es ist der empfangende Aspekt, welcher die Dinge auf sich zukommen und die Umwelt auf sich wirken lässt.
Eine weitere Polarität bilden die sich jeweils gegenüberliegenden Zeichen. Wie in jeder Polarität, bedingen sich diese Zeichen gegenseitig. Zu einem Zeichen muss jeweils auch das Gegenzeichen beachtet werden. Das jeweils gegenüberliegende Zeichen ist der Schatten – die unbewusste Seite – des Zeichens. Zusammen bilden sie ein geschlossenes Ganzes, welches als Achse bezeichnet wird.