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Alle wissenschaftlichen oder metaphysischen Versuche, die Erschaffung des Universums zu erklären, gehen davon aus, dass das „Eine“ sich geteilt hat. Viele moderne Wissenschaftler nehmen an, das Weltall mit seinen Galaxien, Sternen und Sonnensystemen sei durch einen gewaltigen „Urknall“ entstanden.

Nach dem Alten Testament schuf Gott zuerst den Himmel und die Erde, das Licht und die Dunkelheit, Land und Wasser, Sonne und Mond, Pflanzen und Tiere und schliesslich den Menschen. Auch andere Religionen beschreiben eine schöpferische Kraft (aktiv, männlich und positiv), eine empfangende Kraft (passiv, weiblich und negativ) sowie eine dynamische Kraft, die zwischen den beiden anderen schwingt und sie sowohl vereinigt als auch trennt.

Die Veden als heilige Schriften des Hinduismus berichten, dass Gott, Purusha genannt, vor der Erschaffung des Kosmos als nicht manifeste, formlose Wesenheit existierte. Im Johannesevangelium heisst es: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Die indischen Heiligen nahmen an, das Universum sei durch Schwingung des AUM, des“ Wortes“, entstanden und eine dritte neutrale Kraft halte die erkennbare Dualität von positiven und negativen Energien harmonisch zusammen.

Die indische Samkhya- Philosophie, welche manchmal sogar als die Philosophie von Indien bezeichnet wird, beschreibt in einer eindrücklichen Art die Entstehung der Welt, und somit auch die Entstehung der Elemente als  Bestandteile der Schöpfung, dem immateriellen, ewigen Purusha und der Materie (Prakriti),  welche aus 24 Tattvas (Das-heiten (Wirklichkeiten)) besteht, welche auch im Menschen die Ganzheit seiner materiellen Existenz umfasst.

Prana die Lebensenergie, als kosmische Kraft, entspringt direkt aus dem Purusha. Diese allerfeinste Ur-Kraft ist die Grundlage allen Lebens und Ursache für die Schöpfung.

Wir in der heutigen Zeit stellen uns unter Dualität meist zwei gegensätzliche Extreme vor: Licht und Dunkel, männlich und weiblich, heiss und kalt. Aber wie beschreiben wir den Punkt, an dem Wärme und Kälte, der Tag in die Nacht oder das Aktive in das Passive übergeht? Für uns ist die Dämmerung also eine Zeit zwischen Tag und Nacht. Da sie jedoch beide Extreme berührt, enthält sie Elemente des Tages und der Nacht. Neutral ist also die Kraft, die Gegensätze sowohl verbindet als auch trennt. Die Idee der Dualität schliesst somit die Idee der Dreiheit ein.

Auch Dr. Stone, Begründer der Polarity Therapie,  verfügte über tiefe Einsichten dieser Dynamik. Er spricht in diesem Zusammenhang von drei Prinzipien und Fünf Elementen. Diese drei Prinzipien – nach dem philosophischen Konzept der indischen Samkhya-Philosophie jene Kräfte, aus denen die Urmaterie, Prakriti, zusammengesetzt ist, heissen:

 

  • Das positive Prinzip           Yang             rajas            Feuer
  • Das negative Prinzip         Yin                tamas          Wasser/Erde Verdichtung, stofflich werden
  • Das neutrale Prinzip          neutral        sattva          Luft, luftdurchlässig, transparent

 

So schuf Gott oder das formlose höchste Wesen (Parambrahma) das Universum und pflanzte mit Prakriti (Natur), seinem weiblichen Aspekt, die Saat der Schöpfung. Als die manifeste Natur geschaffen wurde, versetzte Parambrahma das göttliche Wort AUM in Schwingung und teilte sich in drei getrennte, aber einander ergänzende Aspekte, Gunas genannt. Diese drei Gunas sind die Bausteine der Schöpfung und mit der gesamten Natur verwoben.

Das metaphorische Gegenstück der physikalischen Theorie vom „grossen Urknall“ ist die nicht manifestierte, allmächtige schöpferische Intelligenz, deren Gedanken unsere dreidimensionale Wirklichkeit hervorbrachten. Diese kreative Intelligenz manifestierte sich im physikalischen Kosmos als zwei gegensätzliche Kräfte: Anziehung und Abstossung, positiv und negativ, männlich und weiblich.

Die hinduistische Metaphysik betrachtet das Universum als gigantischen Magneten, den diese beiden Kräfte zusammenhalten. Alle Dinge – der Makrokosmos, wie der Mensch als Mikrokosmos besitzen die positiven und negativen Pole eines Magneten; und darum gibt es im Universum und in allem, was darinnen ist, einen zentralen Bereich, der weder positiv noch negativ ist, sondern neutral wie die ursprüngliche Quelle. Dieser neutrale Bereich befindet sich im Herzen aller Dinge.

Die drei Gunas binden die unvergängliche Seele an den Körper. Wenn der Geist weiss, dass der Körper der Behälter der Seele ist, begreift er dank seiner Intelligenz die Wahrheit der Schöpfung: Körper, Seele und Geist sind eins. Wenn der Geist sich aber nur für unsere physikalische Natur interessiert, verlieren wir unsere Seele aus den Augen. Wir glauben an das illusionäre Ich und halten uns für Einzelwesen mit individuellen Zielen, Wünschen und Fähigkeiten. Der Geist ist dann nicht mehr Vermittler zwischen Körper und Seele, sondern erschafft sich seine eigene „Wirklichkeit“. Die harmonische Bindung der drei Gunas lockert sich, und der Geist will seine Träume in der Welt der Sinne wahr machen. Die materielle Welt wird für ihn wichtig: Bildung, ein guter Beruf, ein gemütliches Heim, Freunde und eine erfüllende Beziehung. Unsere Sehnsucht nach Liebe wendet sich nach aussen, in die Welt hinein, nicht einwärts, zur Seele hin. Wir sind uns zwar der Dualität von Körper und Geist bewusst, haben aber vergessen, dass der Geist die Aufgabe hat, Körper, Seele und Geist zu integrieren. Franklyn Sills formuliert es in seinem Buch „Energie-Arbeit“ folgendermassen: Die Energie hat sich so weit von ihrer Quelle entfernt, dass der bewusste Kontakt verlorengeht und das Ego oder ein Ichgefühl entsteht. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass es ich um eine Bewegung der Energie handelt, die sich in uns allen vollzieht. Die Bewegung ist sowohl universaler wie persönlicher Natur. Die Energie verdichtet sich weiter in die physische Form, und es entstehen die Elemente. Diese Elemente sind von Bewusstsein durchdrungen und vollenden den Kreislauf vom Ursprung zur physischen Form. Damit Energie fliessen kann, muss es einen vollständigen Kreislauf der Energiebewegung von der Quelle und zu ihr zurückgeben.  Die nach aussen gehende involutionäre Phase ist expansiv, die nach innen zurückkehrende evolutionäre ist kontrahierend. In den letzten Stadien des involutionären Prozesses, wenn sich die feineren Energien zu Materie und Form verdichten oder „kristallisieren“, treffen die expansiven, nach aussen strömenden Energien auf Widerstand und verlangsamen sich. In diesem Prozess entsteht eine Oberflächenspannung, in der die Materie ihre abschliessende Form findet (Punkt der Erschöpfung). In jeder Phase dieser Dynamik der Herabstufung finden wir eine Bewegung der Energie, die das Polaritätsprinzip spiegelt. Wir erkennen einen Energiefluss, der in einer expansiven, nach aussen gerichteten „Yang-Phase der Bewegung“  auf einen Punkt der Erschöpfung oder Vollendung zuläuft. An diesem Punkt haben sich die Energien wo weit von der ursprünglichen Quelle entfernt, dass sie den Kontakt mit dieser Verbindung verlieren. Am Punkt der Vollendung des nach aussen gerichteten Impulses setzt eine zusammenziehende „Yin-Phase“ ein. Die Energien, die jetzt eine niedrigere Schwingung und ein verdichteteres Bewusstsein haben, werden zu einem neuen neutralen Zentrum zusammengezogen, das sich in „Resonanz“ zur ursprünglichen Quelle befindet, aber von gröberer Beschaffenheit ist.

So durchlaufen sie verschiedene Phasen der Abstufung, bis sie sich auf der physischen Ebene durch das Stirnzentrum verdichten, dass manchmal auch „Drittes Auge“ genannt wird. In einigen Kulturen wird es der „Ort der Seele“ genannt. Somit entsteht die erste Kristallisation ins physische Sein im Stirnzentrum. Zwei Wellen positiver und negativer Energie dehnen sich von dort her aus und bilden zwei pulsierende Ströme. Die indische Überlieferung nennt sie „Pingala“ und „Ida“. Sie dehnen sich aus, erreichen einen Punkt der Vollendung und gehen in die kontrahierende Phase über. Sie werden zusammengezogen und formen ein neues neutrales Zentrum in der Kehle, das Ätherzentrum.

Zwischen den beiden Zentren bildet sich ausserdem ein dritter Kanal. Er ist neutral und liegt im physischen Körper in der Wirbelsäule. Er wird „Sushumna“ genannt. Die drei Ströme Pingala, Ida und Sushumna stellen die drei Bewegungsphasen der Gunas mit ihren positiven, negativen und neutralen Eigenschaften dar. Sie bewegen sich spiralförmig nach unten und bilden an ihren Kreuzungspunkten die Chakren. Wo sich die Ströme zusammenziehen, formt sich ein Chakra oder Energiezentrum. Vom Ätherzentrum aus wiederholt sich der Prozess nach unten. Es bilden sich vier weitere Zentren, das Luft- Feuer-, Wasser- und Erdzentrum.

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